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Sonntag, Mai 01, 2016
Rente mit 67 oder später
Die großen Parteien sind sich fast einig. Wer nach 1970 geboren wurde,
soll die volle Rente erst ab einem Alter von 67 Jahren erhalten. Mein
Großvater ist damals noch gesund und munter mit 58 Jahren in die
frühzeitige Pension (war beamtet) gegangen. Der andere Opa
(mütterlicherseits) war bereits knapp über 60-jährig von einem
Herzinfarkt dahingerafft, durfte die Segnungen einer wie auch immer
gearteten Rente also nicht erleben. Die Einsparstrategie von heute
lautet, das Rentenalter immer weiter erhöhen, so dass immer weniger
Menschen es überhaupt erst lebendig erreichen. Wenn man sich Menschen um
die 65 Jahre anschaut, so stellt man große Unterschiede fest. Das
biologische Alter, die körperlichen und geistigen Ressourcen varieren.
Ob ein Weiterarbeiten um die 65 möglich ist, hängt natürlich auch vom
Beruf ab. Wenn ich Bauarbeiter auf Gerüsten herumkraxeln sehe oder
Dachdecker, die schwere Holzbalken schleppen, tue ich mich etwas schwer,
mir vorzustellen, wie das mit 67 aussehen soll. Oder eine 66 Jahre alte
Krankenschwester versorgt dann wahrscheinlich Patienten die genauso alt
oder jünger sind wie sie selbst. Sie kann dann ja bei der Visite von
einem jüngeren Patienten begleitet und gestützt werden? Ein 66-jähriger
Bereitschaftspolizist kann jugendliche Randalierer dann statt mit
Gummiknüppel mit seinem Krückstock in Zaum halten. Arbeitslos darf man
natürlich nicht werden, ab 50 sieht es schon sehr schlecht aus mit einer
Neueinstellung, auch wenn man dann noch 17 Jahre bis zur Rente hat.
Unserer Regierung fallen aber sicher noch tolle Maßnahmen für das
sozialverträgliche "Frühableben" ein.
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