Sonntag, Mai 01, 2016

Kunsthalle Hamburg neu eröffnet

Kleiner Verwaltungstrakt wurde in den Altbau eingefügt, passt ganz gut, in wie fern Ornamente der Fassade damit verloren gingen, kann ich nicht sagen. Bahnseite des Gebäudes.
Neuer Haupteingang
Alter Haupteingang



Nun ist sie umfangreich saniert, die Hamburger Kunsthalle. Ist das Ergebnis gelungen? Teilweise wohl. Der Haupteingang wurde zurück in den ältesten Teil des Gebäudes verlegt. Dort war er schon einmal, bis Anfang des 20. Jahrhundert der Erweiterungsbau mit der Kuppel entstand und ein wie ich meine würdiges Entree abgab. Warum wurde der Eingang zurück verlegt und ist das besser? Nebeneingänge konnten geschlossen werden, es gibt nur noch einen zentralen Eingang, spart natürlich Personal. Den brutalen Granitsockel des Ungers-Kubus der Kunsthalle der Moderne mag ich nicht so gerne. Er verschandelt den neuen Eingang mehr oder weniger. Der Weg vom Zentraleingang zur Moderne sollte wohl kürzer werden. Meinetwegen hätte man den alten Haupteingang beibehalten können. Dort werden jetzt Skulpturen präsentiert.

"Unter der Haube" bei der Haustechnik, hat sich einiges getan. War wohl nötig, sieht man aber nicht sofort. Die Farbgebung der Räume gefällt, teils kräftige Töne und auch die Holzböden sind gelungen. Die Museumspromenade wurde etwas begrünt, nicht schlecht. Im Seitenflügel Museumspädagogisches Zeug, Original und Fälschung, Rahmung, Provenienzforschung. Die Fläche hätte man besser für mehr Bilder genutzt, z.B. die schöne, kleine Ausstellung der Bilder mit Hamburgbezug erweitert.

Ein Sündenfall der Saal gleich nach der Eingangstreppe. Früher faszinierte mich dort das Monumentalgemälde "Der Einzug Kaiser Karl V. in Antwerpen". 10 Meter breit und nicht mehr dem angeblichen Zeitgeschmack entsprechend, war es wohl zu groß, um entfernt zu werden. Kurzerhand ließ man es hinter einer weißen (Gips-?)Wand verschwinden und präsentiert auf dieser Wand Kunst der 50er Jahre. Wer hatte diesen krampfhaft "originellen" Einfall, gleich nach dem Aufstieg durch das mit historisierenden Darstellungen geschmückte Treppenhaus 50er Jahre Schlichtheit? Skuril - grade die Wandfresken in diesem Treppenhaus waren nach dem Krieg übertüncht und nachdem sie vor Jahren freigelegt wurden, sind sie jetzt ein sehr beliebtes Fotomotiv. Verbreiten Atmosphäre. So wird auch die dumme Entscheidung, das pompöse Gemälde zu verhüllen, hoffentlich über die Generationen keinen Bestand haben.

15 Millionen Euro der Otto-Stiftung flossen in den Umbau. Bis Ende Mai 2016 kann das Ergebnis kostenlos besichtigt werden. Eintritt frei.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Oh, sehr interessant, danke für den Tipp. Gehen wir mal zusammen dorthin bis Ende Mai! LG, Irina

Wuerfel hat gesagt…

Machen wir, Schatz! 😎