Donnerstag, Juni 23, 2005

Minimum-Maximum

Wuerfels Blog
Kraftwerk, die "Beamten" bzw. Ingeneure des Musikbuisness, haben ihr erstes Live-Album abgeliefert, die Doppel-CD Minimum Maximum. Live Album mutet bei den eingefleischten Synthetikmusikern etwas sonderbar an und bis auf gelegentlichen Beifall merkt man auch nicht viel vom Livegeschehen. Das Album ist trotzdem supi und in einer ungeahnten Klangqualität aufgenommen. Die meisten Titel habe ich schon auf anderen Alben, Kraftwerk bedient sich hier aber durchweg äußerst freizügig der eigenen Vorlagen, so dass trotz gleichem Titel sehr eigene Kreationen vorliegen.

Dienstag, Juni 21, 2005

Glas oder Backstein?

Wuerfels Blog
In Hamburg wird seit jeher gestritten, wie gebaut werden sollte. Der traditionelle Hanseat bevorzugt Backstein, wer sich fortschrittlich geben möchte, Stahl und Glas. In der neuen Hafencity hat die Firma Jungheinrich für ihre Zentrale einen Kompromiss gefunden: eine innere Backsteinfassade mit Glasverkleidung. Mein Vorschlag: baut zukünftig einfach in Sandstein, das ist sowieso schöner :-)

Absinthe, die grüne Fee

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Bei Karstadt habe ich eine Tinktur entdeckt, mit der man den Thujon-Gehalt von handelsüblichen Absinth, der ja normalerweise gesetzlich begrenzt ist, auf das traditionelle Niveau pushen kann. Das Zeug nennt sich L`Extreme Absente und kommt natürlich aus Frankreich. Ich denke mal nicht, das sie das Zeug dazu benutzen werden, Thyssen-Manager verhandlungswilliger zu machen (2 Beiträge weiter unten), um das Kultgetränk haben sie sich jedenfalls verdient gemacht. Dann mal Prost!

MMM

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Music, Martinis and Misanthropy ist ein Album des amerikanischen Extremmusikers Boyd Rice. Als er mit dem Musizieren begann, war er für Schallplatten bekannt, die per Bohrmaschine mit zusätzlichen Löchern versehen waren und die man in jeder beliebigen Geschwindigkeit abspielen konnte. Es handelte sich dabei teilweise um schieren Lärm. MMM kommt gefälliger daher und soll auf seine Weise stilbildend gewesen sein. Inhaltlich ist dieses Werk des bekennenden Sozialdarwinisten aber ähnlich radikal. Disneyland can wait: "Someday I take you to Disneyland ... I buy you mice-ears, tons of candy, ... but all this can wait ... I buy you a 45 Magnum with lots of bullets, a AK47, a B52 ... Disneyland can wait, we have time"

Stammtischniveau?

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Ok, jetz mal Thema Wirtschaft/Politik, wofür ist so ein Blog denn sonst da? Außerdem geht es dabei um eines meiner Lieblingsthemen: Schifffahrt! Thyssen-Krupp ist Eigner der Traditionswerften Blohm und Voss (Hamburg) und HDW (Kiel), die in einem Verbund zusammengeführt sind. Im Rahmen der Konsolidierung der europäischen Werftenindustrie war man bisher der Meinung, dass sich die Tyssen-Werften mit ausländischen Schiffbaukonzernen zusammentun sollten. Hierbei hatte man vor allem die in französischem Staatsbesitz befindlichen im Visier. Nun ist man aber bei Thyssen zu der Erkenntnis gekommen: "französiche Firmen wollen nicht konsolidieren, sondern übernehmen...". Damit sind die Pläne erstmal auf Eis. Ich finde diese Erkenntnis beachtlich, aber auch erstaunlich, dass sie sich nicht schon früher durchgesetzt hat. Die französische Politik betreibt einen beachtlichen Protektionismus, viele Schlüsselindustrien sind in Staatsbesitz. Seit mindestens den 80iger Jahren ist die Regierung darauf bedacht, bei mögl. viele europäischen Gemeinschaftsprojekten die Führung zu übernehmen und die Zentrale in Frankreich anzusiedeln: ESA, europäisches Parlament (teurer Wanderzirkus zwischen Strassburg und Brüssel), Airbus, Arte ... Bei EADS ist man sehr darauf bedacht, die Führung mögl. mit eigenen Managern zu besetzen, was bisher noch am Wiederstand des Anteilseigners Daimler scheitert. Beim europ. Satellitennavigationssystem Galileo ist man gerade damit beschäftigt, franz. Firmen bei der Auftragsvergabe zu positionieren. Als der Frankfurter Hoechst-Konzern mit Rhone-P. zu Aventis fusionierte, musste der Firmensitz unbedingt in Strassburg angesiedelt werden. Geschickt brachte man später das Unternehmen Sanofi für eine weitere "Konsolidierung" ins Spiel. Unter massivem Einfluss der franz. Politik wurde Aventis übernommen und das deutsch-französische Vorzeigeunternehmen zu einem nur noch franz. Vorzeigeunternehmen :-). Ein Schelm der böses dabei denkt! So scheiterte die Konsolidierung der Bereiche Bahntechnik, Turbinentechnik und Atomtechnik mit Firmen wie Siemens, Alstrom und Fra-Atom am Wiederstand der Politik, französische Interessen waren nicht genug berücksichtigt. Man verstehe mich nicht falsch, ich liebe Frankreich, das Land, die Menschen und die Kultur. Ebenfalls bin ich ein großer Freund des europäischen Gedankens und der Einigung unter den Völkern. Es muss aber auch mal gesagt werden, dass diese Zusammenarbeit nicht nur einseitig sein kann und das nationale Egoismen auf europäischer Ebene etwas anachronistisch anmuten. Interessant ist auch, wie sich die franz. Regierung bei Beitragsverhandlungen zur EU keinen Millimeter bewegt und dann geschickt Tony Blair die alleinige Schuld am Scheitern der Verhandlungen in die Schuhe schiebt. Da haben sich zwei Antipoden gefunden: Frankreich mit Hang zum sozialistischen Protektionismus und England mit freiester Marktwirtschaft mit amerikanischen Zügen und Hedge-Fonds, die hierzulande (hier zu Lande n. neuer Schreibung) in der Heuschreckendiskussion auftauchen, man man. Witzig war auch der Vorschlag eines Politikers, Frankreich und Deutschland sollten alle wichtigen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereiche im Rahmen einer Art Konföderation zusammenlegen. Bei den völlig unterschiedlichen Strukturen Föderalismus und Zentralismus wäre dies auf eine Konstruktion ähnlich des Rheinbundes unter napolionischer Besatzung hinausgelaufen. Der Vorschlag war natürlich chancenlos aber durchaus bezeichnend.

Montag, Juni 20, 2005

Metablogger

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Ein Manko von Blogger (TM) scheint zur Zeit noch die fehlende regionale Gliederung und damit einhergehende mangelhafte Lenkung der Leserströme zu sein. Wenn ich auf "Next Blog" klicke, interessieren mich natürlich vor allem Blogs in meiner Heimatsprache, allenfalls noch besonders interessante auf englisch. Ich kann jedoch wenig mit Texten auf persisch, chinesisch oder kyrillisch-rückwärts anfangen. Aber das werden die Jungs von Google wohl auch irgendwann noch geregelt bekommen, oder?

Ich möchte ein Eisbär sein

Die Woche scheint hektisch zu werden. Bei der Arbeit ist so einiges zu tun und privat jagd ein Termin den anderen. Nebenbei macht die Hitze ganz duselig. Der norddeutsche Mensch ansich ist für solche Temperaturen gar nicht geschaffen. Erst kürzlich (vor etwa 11000 Jahren) herrschte hier noch die Eiszeit, das prägt die Menschen natürlich. Und ich würde jetzt angenehm gekühlt auf einem Gletscher oder so einer Moräne sitzen.

Sonntag, Juni 19, 2005

steigende Bedeutung der Blogs

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Laut Zeitung wird die Filmindustrie zunehmend nervös, da sie die Kontrolle und Meinungsführerschaft über ihre Zielgruppe (auch Zuschauer genannt) immer mehr verliert. Insbesondere Kinofilme und hier besonders die Hollywood-Streifen, die sogn. "Blockbuster" , werden sehr häufig im Internet ausgiebig diskutiert und gegebenenfalls weiterempfohlenen oder verrissen. Hierbei kommt den Blogs als neuartige Mund zu Mund-Propaganda eine große Bedeutung zu. Dumm für die Filmschaffenden ist nur, dass sie diese Form der Informationsverbreitung nicht durch gezielte PR und durch wohldosierte freundliche und gönnerhafte Gewährung von Interviews beeinflussen können. So wie in einem offiziellen Forum zu einem Streifen mit Tom Cruise aus der Vielzahl der Fragen natürlich mit Vorliebe die genehmen herausgegriffen wurden ...

Motorräder

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In Hamburg war heute irgendeine Motorradmesse. Jedenfalls lärmten hunterte Motorradrowdies durch unsere Sonntags so beschauliche Stadt. Normalerweise habe ich mit sowas nichts am Hut, freiwillig würde ich mich nicht auf eine solche Maschine setzen. ich blieb allerdings trotzdem extrem fasziniert stehen, als sich an der Lübecker Straße, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsader unserer Stadt, eine Gruppe dieser Biker in martialischem Aufzug formierte. Unter Missachtung der Straßenverkehrsordnung donnerten sie über den Asphalt, lieferten sich im Strassenverkehr kleine Rennen und gaben nur auf den Hinterrädern fahrend Vollgas. Das ganze machte einen äußerst virilen und lebendigen Eindruck, dem man sich entgegen aller analytischen Vernunft nur schwer entziehen konnte.

Samstag, Juni 18, 2005

Handgreifliche Damen

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Heute frühmorgens in der S-Bahn wurde ich Zeuge einer Handgreiflichkeit. 2 junge Damen, so um die 19, wohl polnischer oder russischer Herkunft, griffen einen hilflosen jungen Mann an, der so schockiert war, dass er sich nur mäßig zur Wehr setzen konnte. Er hatte die Mädels wohl dumm angeguckt, was diese zum Anlass nahmen, äußerst brutal vorzugehen. Evt. aufgepeitscht durch laute Diskomusik, Lichteffekte und Drogenkonsum (?) traten sie auf das arme Individum ein und malträtierten den armen Wicht durch gezielte Schläge mit ihren Handtaschen. Erst das entschlossene Eingreifen einiger Fahrgäste, konnte zur Schlichtung beitragen. Der Vorfall gab mir zu denken...