Mittwoch, April 26, 2006

Halbwertzeit

"Ich wundere mich über Kollegen, die recht naiv mit ihrem Neuheitsanspruch daherkommen und im Brustton der Überzeugung überall das Gleiche vortragen, das nach kürzester Zeit niemanden mehr interessiert" (Hans Kollhoff, Architekt)
Exemplarisch ist z.B. dieses längliche Metallelement in Hamburg Ecke Mönckebergstr./Spitalerstr. vor dem Vattenfall-Kundencenter. Ich glaube es nannte sich "Leuchtfinger". Eine hohe Aluminiumsäule aus den 60ern, damals "große Kunst". Jetzt wollte das Objekt nicht mal mehr jemand geschenkt haben, es wurde verschrottet. Das ist wenigstens mutig und mir fällt noch vieles ein, was ebenfalls leichten Herzens verschrottet, verwertet oder abgerissen werden dürfte. An der Binnenalster stand in den 90ern das "große Kunstwerk" "Tor zur Welt". Der weniger geneigte Betrachter erkannte darin einfach 3 übereinander gestellte Container. In der Containerschifffahrt findet das Objekt mittlerweile wohl auch wieder eine bessere Verwendung, es wurde abgebaut.

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Übernommen aus meinem alten Blog/Aleablog, damalige Kommentare:

* Diese Container fand ich auch lächerlich. Zum Glück sind sie nun weg, denn diese "Kunst" war doch etwas zu platt und billig.
*  Hei , da bin ich ..
eigentlich bin ich für das Stehenlassen aller noch so blöden Kunstwerke im öffentlichen Raum, da sie ja oft die Gedanken bzw Idiotien ihrer Zeit erinnern.
Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen ich Deinen Vorschlag für ziemlich bedenkenswert halte. zum beispiel:
AAlso- wenn Du den Kohlhoff meinst, und nicht den KOLLHOFF DEN ICH NICHT KENNE- DA HÄTTE ICH AUCH NOCH EINE iDEE ZUM VERSCHROTTEN ( ups, immer diese Hochstelltaste)
Die Stahlauer an dem Mauergedenkmuseum in der Bernauerstrasse in Berlin-
Warum?-Ähem, ich glaube, das ist die einzige mir bekannte Gedenkstätte auf der unter der Gedenkschrift der Namenszug des Erbauers ( NICHT der Stifter, was ich für normaler halte)steht:
Kohlhoff und Kohlhoff
man korrigiere mich- es war ungefähr so:
Zum Gedenken an die Mauertoten - designed by Kohlhoff (und ebensolchem)
Originellerweise ist es zwei ca 7x30m meter hohe Wände. Auf der einen Seite rostiger Stahl a´la Richard Serra - Kopie auf der anderen Seite Edelstahl. ...Hmm ... Super Stahlpreise gibt es gerade auf dem Weltmarkt.
 sorry-wegen der schreibfehler- ich schau immer nach unten beim tippen
* Hallo zusammen! Jede Stadt braucht doch ihre absurden "Kunst"gebilde. Max Goldt hat einmal herausgefunden, dass es in jeder Stadt, die was auf sich hält, eine Kugel gibt. Das heisst, eine Kugel aus Stahl oder Beton oder sonst irgendwas, die sich Kunst nennt und Platz im öffentlichen Raum einnimmt. Seit ich das las, sehe ich überall solch tolle Werke. Warum bloß meinte Mensch, dass das Kunst sei und Städte sowas brauchen?

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